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Die Mitleidsindustrie

Erstellt am 06.12.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4285 mal gelesen und am 20.11.2012 zuletzt geändert.

Die Mitleidsindustrie: Hinter den Kulissen internationaler Hilfsorganisationen

Linda Polman
Marianne Holberg (Übersetzer)
Campus Verlag; Auflage: 1 (9. August 2010)
ISBN-13: 978-3593392332

Die Mitleidsindustrie
Hinter den Kulissen internationaler Hilfsorganisationen

Übersetzt von Marianne Holberg

Nehmen wir einmal an, es ist 1943. Sie sind Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation. Das Telefon klingelt. Es sind die Nazis. Sie dürfen Hilfsgüter in ein Konzentrationslager bringen, aber die Lagerverwaltung darf bestimmen, wie viel davon ans eigene Personal und wie viel an die Gefangenen geht. Was tun Sie?
Es ist ein jahrhundertealtes Dilemma.

Humanitäre Helfer in Kriegs- und Katastrophengebieten möchten menschliches Leid lindern:

  • unparteiisch und neutral, ungeachtet der Person oder der Umstände vor Ort.
  • Doch kann Nothilfe in einem Kriegsgebiet überhaupt neutral sein oder verlängert sie automatisch den Konflikt und damit die Gewalt?

Die erfahrene Journalistin Linda Polman kennt Krisenherde der letzten vier Jahrzehnte aus eigenem Erleben und weiß, dass humanitäre Hilfe voller Widersprüche steckt:

  • Wie können NGOs neutral bleiben?
  • Was, wenn die versprochenen Gelder nicht fließen?
  • Wo beginnt und wo endet die Verantwortung unserer Hilfsorganisationen?

Pressestimmen
01.08.2010 / Manager Magazin: Gut gemeint „Spannend und ergreifend … Wer dieses Buch gelesen hat, wird nie mehr ohne zweifelnde Hintergedanken Spendengeld auf eines der Konten überweisen, die nach Katastrophenberichten im Fernsehen eingeblendet werden.“

25.08.2010 / Frankfurter Allgemeine Zeitung: Hilfe als Geschäft „Eine provozierende Beschreibung der internationalen Mitleidsindustrie.“

19.09.2010 / Kleine Zeitung: Widersprüche humanitären Handelns „Spender vor den Kopf zu stoßen hat Polman mit ihrem Werk nicht im Sinn. Auch nicht, anzuregen, Menschen in Not ihrem Schicksal zu überlassen. Vielmehr ruft sie zu einer Debatte über die Verwendung von Hilfsgeldern auf, die längst fällig ist.“

20.09.2010 / Der Spiegel: Bunte Vögel im Käfig „Ein schonungsloses Abrechnungswerk.“

27.09.2010 / Süddeutsche Zeitung: Geld für die Warlords „Polmans spannendes Buch ist ein Standardwerk für jeden, der sich für die Mechanismen internationaler Hilfseinsätze interessiert.“
Rezension
» Exzellent geschrieben, tieftraurig und verstörend. Es wäre von unschätzbarem Wert, dass die Verantwortlichen es lesen und beherzigen.« Ryszard Kapuscinski » Ein aufrüttelnder Bericht über den milliardenschweren Apparat der Nothilfe. Das Buch wirft grundsätzliche Fragen auf darüber, ob Nothilfe wirklich Leid mindert – oder Krieg und Gewalt noch verlängert.« Financial Times

 

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