friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

Deutsche Bundesregierung widerspricht Peak-Oil-Studie der Bundeswehr

Erstellt am 27.12.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 5105 mal gelesen und am 27.12.2010 zuletzt geändert.

Bündnis 90/Die Grünen – 22.12.2010 Oliver Krischer | Sprecher für Energie- und Ressourceneffizienz meldet: Im Sommer 2010 sorgte eine vom Dezernat Zukunftsanalyse im Zentrum für Transformation der Bundeswehr angefertigte Studie mit dem Titel ‚Peak Oil – Sicherheitspolitische Implikationen knapper Ressourcen‘ für Aufsehen. Darin sieht die Bundeswehr den Punkt des globalen Ölfördermaximums mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit für das Jahr 2010. Dies nahmen wir zum Anlass, eine Anfrage an die Bundesregierung zu stellen.

Peak Oil ist der Zeitpunkt der weltweit aus geologischen und technischen Gründen höchst möglichen Erdölförderung. Ist dieser Punkt erreicht, geht die Förderrate allmählich zurück, was bei gleichbleibender oder wachsender Nachfrage zu einem immer höheren Ölpreis führen wird.

Auch wenn es unterschiedliche Einschätzungen über den Zeitpunkt von Peak Oil gibt, muss eine sachgemäße Darstellung der weltweiten Ölvorkommen die Endlichkeit unmissverständlich ausdrücken. Daher ist es Aufgabe der Politik, sich trotz bleibender Unsicherheiten darauf zumindest vorbereitend einzustellen, welches ein Gebot kluger Vorsorgepolitik ist.

Doch die Bundesregierung verweigert sich bei ihrer Antwort auf unsere Anfrage der Realität. Vielmehr betreibt sie Autosuggestion und ist der Ansicht, dass die Zeiten unbegrenzt verfügbaren Öls ewig weitergehen statt systematisch auf eine vom Öl unabhängigere Volkswirtschaft hinzuarbeiten.

Erst vor wenigen Wochen verkündete die Internationale Energieagentur (IEA), dass der Zeitpunkt, des globalen Öl-Fördermaximums erreicht sei. Die Antworten der Bundesregierung erwecken hingegen nun den Eindruck, als sei man noch weit von Peak Oil entfernt. Die Bundeswehr – die sicherlich nicht im Verdacht steht, der verlängerte Arm von Ökoaktivisten zu sein – scheint dort schon weiter zu sein.

Klar ist, wir müssen uns auf Ölknappheiten und extreme Preissauschläge einstellen. Dies wird unser ölabhängiges Wirtschaftsystem erschüttern. Der Preisschock mit 148 US-Dollar je Barrel in 2008 war ein Vorgeschmack. Dass die Bundesregierung nicht einmal mehr die warnenden Hinweise der Bundeswehr zur Kenntnis nimmt, zeigt, wie wenig Schwarz-Gelb energiepolitisch noch auf der Höhe der Zeit ist.

Nachfolgend die Antwort der Bundesregierung:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/040/1704007.pdf


Oliver Krischer MdB | Deutscher Bundestag | Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | Tel.: (030) 227 72059 | Fax: (030) 227 76056 | oliver.krischer@bundestag.de
Wahlkreisbüro | Nideggener Str. 68 | 52349 Düren | Telefon: 02421-189286 | Fax: 02421-189287 | Mail: oliver.krischer@wk.bundestag.de
Öffnungszeiten: Do 10:00-18:30 Uhr; Fr 10:00-17:30 Uhr. Zusätzlich jederzeit nach telefonischer Absprache (das Telefon ist auch außerhalb der Öffnungszeiten besetzt)
www.oliver-krischer.eu

 

Posted in Deutschland, Friedensarbeit, Friedensforschung, Friedenspolitik

One Response to “Deutsche Bundesregierung widerspricht Peak-Oil-Studie der Bundeswehr”

  1. Die Bundesregierung hat peak oil (seit 2005) verschlafen.

    Sehen Sie sich mal meine website crudeoilpeak an

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.