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Stellt die Friedensfragen!

Thomas Schönfeld

Erstellt am 23.08.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4223 mal gelesen und am 09.09.2010 zuletzt geändert.


Gerhard Oberkofler

Thomas Schönfeld (1923-2008)
Österreichischer Naturwissenschaftler und Friedenskämpfer. Biographische Konturen mit ausgewählten gesellschaftspolitischen Texten

Thomas Schönfeld

1938 aus seiner Heimatstadt Wien vertrieben,

  • hat Schulen in Großbritannien und in den USA besucht, dort
  • ein Studium der Chemie begonnen, das er nach seiner 1947 erfolgten Rückkehr nach Wien beendet hat.

Als führender österreichischer Spezialist für Radiochemie hat er sich an der Wiener Universität habilitiert, wo er seit 1972 als ordentlicher Universitätsprofessor wirkte. Vom Institut für Strahlenschutz des Reaktorzentrums Seibersdorf wurde Schönfeld, dessen positive Haltung zur friedlichen Anwendung der Kernenergetik in Einklang mit seinem Kampf für eine atomwaffenfreie Welt steht, als Konsulent für Spezialfragen der Reaktorsicherheit herangezogen. Schönfeld war der Überzeugung, dass es keine wahre Wissenschaft geben kann, die nicht früher oder später zu einer Vergrößerung des Wohlstands der menschlichen Gesellschaft führt.

In den USA hat Schönfeld in der Freien Österreichischen Jugend für die Wiederherstellung eines unabhängigen, freien und demokratischen Österreich gewirkt. Nach dem Sieg über den Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb aus seinem Verständnis von der Verantwortung des Wissenschaftlers heraus sein Engagement in Fragen von allgemeinem Interesse intensiv und unermüdlich. Schönfeld wurde zu einer inspirierenden Autorität in der österreichischen Friedensbewegung. Beharrlichkeit und Nachdenklichkeit zeichneten Schönfeld aus in außergewöhnlichem Maße aus, der laut Biographen „als ein großer österreichischer Patriot galt“

  • in der Wissenschaft,
  • im Friedenskampf und
  • in seiner Parteinahme für den gesellschaftlichen Fortschritt.

Ich selbst kannte Thomas Schönfeld vor allem als Aktivisten in der Österreichischen Friedensbewegung. Er wirkte sehr angenehm, kompetent und hatte nichts von einem dogmatisch besserwisserischen, ideologischen Wadlbeißer wie sie in der KPÖ als Phänomen bis heute zu finden sind. Sicher ein lesenswertes Buch.

Der Autor:

Gerhard Oberkofler, Wissenschaftshistoriker, war lange Zeit als Universitätsprofessor an der Universität Innsbruck und als Leiter des dortigen Universitätsarchivs tätig.

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