Hans-Peter Dürr Hochtechnologie für den Frieden
„Peace in its real sense can never be achieved by
military measures or technical fixes …
It is high time for us to focus our attention on the real problems
which are threatening all of us – in fact, life on this planet.“
Hans-Peter Dürr
Der Deutsche Physikprofessor und Denker Dürr erhielt 1987 den alternativen Nobelpreis
”… for his profound critique of the strategic defence initiative (SDI) and his work to convert high technology to peaceful uses.”
(„… für seine profunde Kritik der Strategischen Verteidigungs Initiative (SVI) und seine Arbeit zur Konversion von Hochtechnologie für friedliche Nutzungen„)
Kurzbio von Hans-Peter Dürr (*1929)
1963 wurde Dürr
- wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft.
- 1971-1995 war er an der Spitze des Vorstands dieser Einrichtung tätig.
- Dürr war auch Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik (dem zuvor Werner Heisenberg vorstand).
- Er war Professor für Physik an der Ludwig Maximilian Universität in München.
Dürr ist heute im Alter von über 80 als Transdisziplinärer Denker bekannt. Früher galt er a als exzellenter Spezialist für
- Kernphysik
- Elementarteilchen und Gravitation
Als Schüler von Edward Teller (einem Hardliner der Atompolitik) und vor allem von Physikgenie Werner Heisenberg befasste er sich auch mit
- Philosophie und hier besonders Epistemologie, sprich Erkenntnistheorie, und
- war professionell aktiv auf den Gebieten von Wissenschaft und Verantwortung sowie
- Energiepolitik – Anti-Atom- und Sanfte Energie und
- Dritte-Weltfragen
Seit 1979
trat Dürr
- als Redner und Demonstrant gegen Atomkraft auf
- er inititierte Universitäts-Studiengruppen für Sanfte Energie und
- arbeitete an komunnalen Energieplänen.
In der Folge befasste sich Dürr intensiver mit Fragen der Ökologie und der Dritten Welt. Er war
- Mitglied im Vorstand von Greenpeace-Deutschland (1985-91), sowie
- Vorstand im Wissenschaftsbeirat der Internationalen Akademie für Zukunftsfragen in Wien (ab 1990),
- Mitglied des International Advisory Council on the Economic Development of Hainan in Harmony with the Natural Environment in China (1990-93)
- nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl 1986 war er Mitbegründer von David gegen Goliath, einer Protestbewegung gegen Atomenergieerzeugung in Bayern.
Friedensbeweger Dürr
Ab den 80er Jahren engagierte sich Dürr in der Friedensarbeit bzw. in der Arbeit zum Thema Frieden. Er wurde
- Vorstandsmitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und der
- Pugwash Conferences on Science and World Affairs, ab 1987 schloss er sich dem Rat der Konferenz an.
- Er war Mitbegründer der Wissenschafter Initiative: Responsibility for Peace in 1983. In diesem Zusammenhang organisierte er den
- Scientists‘ Peace Congress in Mainz, an dem 3.300 Wissenschaftler teilnahmen, und den ‚Mainzer Appell gegen atomare Rüstung.
- 1990 warnte er mit einer anderen großen Wissenschaftler-Konvention in Göttingen gegen die Militarisierung des Weltraums.
- Aus diesen Konventionen entstanden eine Reihe von Vorlesungen, die Dürr an deutschen Universitäten hielt.
Dürr war besonders aktiv
- im Bereich Nicht-Offensiver-Verteidigung (Non-offensive Defence) seine Hauptbeschäftigung galt der Widerstand gegen die American Strategic Defence Initiative (SDI), otherwise known as Star Wars.
- 1985 schrieb Dürr im Magazin der ‚Der Spiegel‘ eine wissenschaftliche Argumentation gegen die technische Realisierbarkeit des SDI-Konzepts.
- 1986 schlug er eine World Peace Initiative (WPI), im Umfang der Mittel von SDI vor. Damit wären die Probleme im Bereich Umwelt, Weltarmut und wirtschaftlicher Gerechtigkeit als auch die wichtigsten Friedensfragen mit Millarden von Dollars professionell bearbeitbar.
- Die WPI Idee führte zum Global Challenges Network. Mittel des Right Livelihood Award wurden gewidmet, um dieses Netzwerk zu sichern.
Nach dem Fall der Berliner Mauer
Dürr half nun mit, Organisationen mit dem Ziel aufzubauen, die 24 ökologisch gesunden Militärsperrgebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs in ein Neues Ökologisches Rückgrat Europas zu verwandeln.
1991 wurde Dürr zum Mitglied des Club of Rome gewählt
1996 war er Mitglied der Beratergruppe des UNO Generalsekretärs für die Habitat II Conference in Istanbul (UN Secretary General’s International Advisory Group for the Habitat II Conference in Istanbul) .
Hauptfokus seiner aktuellen Arbeiten
- Nachhaltige, gerechte und lebenswerte Gesellschaft
- Ausgangspunkt ist dabei die Betonung effizienten Energieeinsatzes bei der Energieversorgung
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