Friedensforschung über Kriege
Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) lädt herzlich zur 27. Internationalen Sommerakademie zum Thema
Krieg im Abseits
„Vergessene Kriege“ zwischen Schatten und Licht oder das Duell im Morgengrauen um Ökonomie, Medien und Politik
von Sonntag, 4. Juli 2010 – Freitag, 9. Juli 2010 auf die Burg Schlaining im Burgenland
Beitrag der Kulturredaktion von friedensnews.at zur Akademie
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Zum Programm:
Sonntag, 4. Juli 2010
13.00 Uhr: Möglichkeit zur gemeinsamen Busanreise von Wien
18.00 Uhr: Begrüßung
Thomas Roithner (ÖSFK Wien)
Gerald Mader (Präsident des ÖSFK)
Eröffnung: Peter Rezar (Landesrat, Burgenland)
Festvortrag
Wenn die Weltordnung nicht auf dem Spiel steht …
Die verdrängten und „vergessenen“ kleinen Kriege unserer Zeit
Elmar Altvater (Freie Universität Berlin)
Empfang durch die Burgenländische Landesregierung
Montag, 5. Juli 2010
9.30 – 12.30 Uhr: Konfliktgeschehen in Schatten und Licht. Politik und Ökonomie der „vergessenen Kriege“
* Kriege und Gewalt im Schatten der Medien oder die Veralltäglichung kriegerischer Gewalt als Regulation neoliberaler Globalisierung
Peter Lock (European Association for Research on Transformation, Hamburg)
* Verdrängte und „vergessene Kriege“
Politische und ökonomische Ursachen
Jochen Hippler (Institut für Entwicklung und Frieden, Duisburg)
Moderation: Annette Scheiner (Journalistin und Medientrainerin)
15.00 – 18.00 Uhr: parallel stattfindende Workshops
20.00 Uhr: Diskussionsabend: „Vergessen“ im Mittelmeer? „Festung Europa“ – Ursachen, Folgen und Alternativen
* Corinna Milborn (Journalistin und Autorin)
* Hanna Orthofer (SOS Mitmensch)
* Elias Bierdel (ÖSFK, borderline europe)
* Gunther Hauser (Landesverteidigungsakademie Wien)
Gesprächsleitung: Wolfgang Machreich (Journalist)
Dienstag, 6. Juli 2010
9.30 – 12.30 Uhr: Medien zum „Vergessen“? Die Berichterstattung über aktuelle Kriege und Konflikte
* Nichts sehen, nichts hören, nichts lesen – warum die Medien (bestimmte) Kriege „vergessen“ und nicht mehr darüber berichten
Andreas Zumach (Journalist und Buchautor, Genf)
* Die Apokalypse als Kurzmeldung
„Vergessene“ Konflikte, die Medien und die Verantwortung der Öffentlichkeit
Martin Staudinger (Reporter, Profil)
Moderation: Walter Fikisz (Journalist, martinus)
15.00 – 18.00 Uhr: parallel stattfindende Workshop
20.00 Uhr: Filmabend
Mittwoch, 7. Juli 2010
9.30 – 12.30 Uhr: „Vergessene Kriege“ – Was tun? Analysen aus der Staaten- und Gesellschaftsstruktur
* Zwischen Frieden und Krieg. In den Grauzonen des Völkerrechts
Norman Paech (Völkerrechtler, Universität Hamburg)
* Gewaltsame Schnittpunkte von Klasse, Rasse, Geschlecht und Religion.
„Vergessene Kriege“ und kollektive Gewalt im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda
Vlasta Jalušic (Peace Institute Ljubljana, Universität Ljubljana und Koper)
Moderation: Cornelia Krebs (Journalistin, ORF)
15.00 – 18.00 Uhr: parallel stattfindende Workshops
20.00 Uhr: „War nicht Friede das Ziel?“
Ein Gespräch über Perspektiven und Ansätze aktiver Friedenspolitik
Wolfgang Machreich (Journalist) im Gespräch mit
Robert Menasse (Schriftsteller, Träger des Staatspreises für Kulturpublizistik, des Hölderlin- und des Erich-Fried-Preises)
Donnerstag, 8. Juli 2010
9.30 – 12.30 Uhr: Aus den Augen – aus dem Sinn? Kriege und Konflikte im Abseits
* Homizidraten höher als im Krieg – das zentralamerikanische Gewalträtsel
Heidrun Zinecker (Politikwissenschafterin, Universität Leipzig)
* Wer tötet wen?
Unübersichtlichkeiten und Interessen im algerischen Bürgerkrieg
Werner Ruf (Universität Kassel)
Moderation: Johannes Marlovits (Journalist, ORF)
15.00 – 18.00 Uhr: parallel stattfindende Workshops
ab 19.30 Uhr: Großes Burgfest im Hof der Burg Schlaining mit Sekelela (südliches Afrika)
Freitag, 9. Juli 2010
9.00 – 9.45 Uhr
Ökumenischer Friedensgottesdienst in der Burgkapelle mit Ndubueze Fabian Mmagu (Pfarrer, Großpetersdorf) und Alois Reisenbichler (ChristInnen für die Friedensbewegung)
10.00 – 13.00 Uhr: Methodische und politische Ansätze – Vom „vergessenen Krieg“ zum umfassenden Frieden
* Not all actions fit at all times.
Möglichkeiten und Methoden der zivilen Krisenprävention
Angelika Spelten (INEF Duisburg, Plattform zivile Konfliktbearbeitung)
* Strategien gegen das „Vergessen“ – Öffentliche Aufmerksamkeit
und die Chancen für erfolgreiche Bearbeitung von Konflikten
Claudia Haydt (Religionswissenschafterin, IMI Tübingen)
Moderation: Thomas Bergmayr (Journalist, derstandard.at)
Workshop 1: Integrativworkshop
Im Integrativworkshop besteht die einmalige Gelegenheit, mit den ReferentInnen des jeweiligen Vormittags über deren Vorträge zu diskutieren und das ein oder andere Thema zu vertiefen bzw. auszuweiten. Wir werden über die „vergessenen Kriege“ und bewaffneten Konflikte (vom Kongo bis nach Zentralasien), ihre Ursachen und die Möglichkeiten ihrer Beendigung und ihrer nicht-militärischen Bearbeitung sprechen. Dabei geraten die Implikationen von Krieg und Gewalt, die ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Verwerfungen in den betroffenen Gesellschaften genauso in den Blick wie die politischen und (völker)rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen der „internationalen Staatengemeinschaft“ und der Zivilgesellschaft, der Gewalt ein Ende zu setzen oder aber bewaffnete Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen.
Leitung: Peter Strutynski (Universität Kassel, Friedensratschlag Kassel)
Workshop 2: Wie Kriege enden
Seit dem Höhepunkt mit über 50 Kriegen im Jahr 1992 hat sich deren Zahl bis heute mehr als halbiert. Aufgrund dieses Rückgangs hat in den letzten Jahren die Frage „Wie enden Kriege?“ größere Aufmerksamkeit erlangt. Bekannten Beispielen wie auf dem Balkan stehen über 60 Kriegsbeendigungen weitgehend „vergessener Kriege“ in Afrika, Asien und Lateinamerika in den letzten knapp 20 Jahren gegenüber. Generell sollen folgende Fragen in dem Workshop angesprochen werden: Kann man Gründe für den Rückgang der Zahl der Kriege benennen? Gibt es Unterschiede bei der Beendigung von „bekannten“ und „unbekannten“ Kriegen? Ausgewählte Beispiele sollen dabei zur Illustration dienen.
Leitung: Wolfgang Schreiber (Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung, Universität Hamburg)
Workshop 3: „Festung Europa“: Militarisierung mit Todesfolge
Seit Anfang der 1990er Jahre wird die neuentstandene Außengrenze des „Schengen“-Raums mit großem Aufwand „gesichert“. Koordiniert von der EU-Grenzschutz-Agentur FRONTEX ist eine Abwehrschlacht im Gange, die vor allem die Eindämmung illegaler Einwanderung zum Ziel hat. An den Landgrenzen erinnern die Zustände bis ins technische Detail fatal an den einstigen „eisernen Vorhang“. Auf See werden Flüchtlingsboote von Marineschiffen unter Bruch aller internationalen Rechtsnormen auf offener See abgedrängt und mit Gewalt zur Umkehr gezwungen. Selbst Amnesty International spricht mittlerweile von einem „Krieg gegen Flüchtlinge“. Über 15.000 Todesopfer an den EU-Außengrenzen wurden bisher dokumentiert.
Leitung: Elias Bierdel (ÖSFK, borderline europe, mehrfacher Preisträger für Zivilcourage)
Workshop 4: „Vergessene Kriege“ aus Sicht von Nichtregierungsorganisationen
Bei der Konfliktlösung in „vergessenen Kriegen“ sind nicht nur Staaten und die internationalen Organisationen von Bedeutung, sondern auch die Zivilgesellschaft. Der Workshop thematisiert ausgewählte Aspekte aus Sicht von Nichtregierungsorganisationen. Am Montag wird die Politologin Gisela Reiterer am Länderbeispiel Philippinen bzw. des südostasiatischen Raumes die unterschiedlichen Konflikte, ihre Ursachen und Lösungen aufzeigen. Der Dienstag steht unter dem Motto „Kriege und Medien“, präsentiert von Irene Jancsy und/oder Andreas Papp von Ärzte ohne Grenzen. Am Mittwoch beschäftigt sich Manfred Sauer (IPPNW) mit der Problematik von Anti-Personen-Minen und am Donnerstag legt Simon Hartmann (ÖFSE) den Schwerpunkt auf „Kriege und Rohstoffe“ unter anderem am Beispiel von Diamanten und Coltan im Kongo.
Leitung: Elfriede Schachner (Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit)
Workshop 5: Die „vergessenen Kriege“ von Indochina bis Tschad.
Die Rolle Frankreichs vom klassischen Kolonialismus bis zur Führungsrolle in der EU
Frankreich kommt 1945 als (formale) Siegermacht aus dem 2. Weltkrieg. Innerlich jedoch ist das Land gespalten in Résistance und Collaboration. Zudem bleibt es über Indochina und Algerien bis 1962 im Kriegszustand.
Die Auswirkungen für Politik und Ökonomie sind evident. Bis zum Ende des Algerienkrieges hat die Ökonomie des Konkurrenten Westdeutschland die französische Ökonomie wieder überholt. Auch politisch gilt die US-orientierte BRD als weitgehend rehabilitiert. Frankreichs „Trümpfe“ der Nachkriegzeit sind seine Atombewaffnung und sein Kolonialreich. Eine unendliche Kette „vergessener“ Kriege entwickelt sich. Parallel entwickelt sich um die beiden Mächte am Rhein die Europäische Union.
Leitung: Johannes M. Becker (Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung)
Workshop 6: Kaschmir. Vom Streit bei der Teilung Britisch-Indiens zum Konfliktpotenzial zweier Atom-Mächte
Nach der britischen Kolonialherrschaft entstanden zwei Staaten: Indien als überwiegend von Hindus bewohnter säkularer Staat und Pakistan als islamische Republik. Kaschmir hatte eine überwiegend muslimische Bevölkerung und einen hinduistischen Maharadscha, der sich für den Beitritt zu Indien entschied. Pakistan betrachtete das als Verstoß gegen die Teilungsvereinbarung, nach der alle Gebiete mit überwiegend muslimischer Bevölkerung zu Pakistan gehören sollten. Zwischen Indien und Pakistan wurden seit 1947 vier Kriege geführt; heute verfügen beide Staaten über Atomwaffen.
Der Workshop behandelt historische Hintergründe, die Verläufe des Konflikts seit der Unabhängigkeit und die Einordnung in die heutige politisch-militärische Gesamtlage in Asien.
Leitung: Erhard Crome (Politikwissenschafter, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin)
Workshop 7: Die „vergessenen Kriege“
Wie und warum haben sich Definitionen und Rechtfertigung des Einsatzes bewaffneter Gewalt im Verlauf der Geschichte verändert? Welche sind die gegenwärtig gültigen Definitionen von Krieg?
Anhand von drei Beispielen – Algerien, West-Sahara, Kongo – soll vor allem den folgenden Fragen nachgegangen werden:
* Spielt der Zugriff auf Rohstoffe und die Sicherung ihrer Transportwege eine Rolle beim „Vergessen“ von Kriegen?
* Wo und wann wird das Konzept vom „Staatszerfall“ bemüht? Was sind die Ursachen von „Staatszerfall“?
* Warum, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen werden manche Kriege mediatisiert?
* Ist die „Responsibility to Protect“ militärisch abgesicherter Schutz der Menschenrechte oder neuer Interventionismus?
Das Mitbringen eigener Beispiele von „vergessenen Kriegen“ ist willkommen.
Dabei wäre eine vorherige Kontaktaufnahme mit dem Veranstalter aber wünschenswert.
Leitung: Werner Ruf (Universität Kassel)
Workshop 8: „Vergessene Kriege“ – Konflikte abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit
Analysen und Perspektiven einer jungen ForscherInnengeneration
Kriege und bewaffnete Konflikte sind in den Medien omnipräsent und erreichen eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit. Alle Kriege? Abseits von Irak und Afghanistan spielt sich eine erhebliche Zahl von bewaffneten Konflikten ab, die in der westlichen Welt kaum wahrgenommen werden. Sind sie nicht interessant, nicht wichtig, nicht blutig genug? Wodurch entsteht diese selektive Wahrnehmung? Welche Rolle spielen Medien, Wirtschaft und Geopolitik?
In diesem Workshop soll jungen NachwuchsforscherInnen die Möglichkeit geboten werden, ihre Ideen und Theorien über „vergessene Kriege“ und Konflikte zu präsentieren und anschließend zu publizieren. Nähere Informationen und Call for papers: www.aspr.ac.at/sak/workshop8.htm
Leitung: Paul Riener, Moritz Moser (Studenten der Politikwissenschaft, Universität Wien)
Workshop 9: Krisenprävention – Vorbeugen ist besser als Heilen
Zentrales Anliegen dieser Arbeitsgruppe ist die Erörterung der Frage, wie Gewaltkonflikten, Kriegen und Krisen vorgebeugt werden kann. Hierzu werden das Grundkonzept von Präventionen, die Frühwarnung, die Akteure, Instrumente und Handlungsfelder sowie die Erfolgsbedingungen von Krisenprävention thematisiert. Im Sinne der alten Lebensweisheit „Vorbeugen ist besser als Heilen“ sollte der bisher vorherrschende reaktiv-kurative Umgang mit Gewaltkonflikten von einer „Kultur der Prävention“ abgelöst werden.
Dieser Workshop findet nur Montag und Dienstag statt.
Leitung: Volker Matthies (Universität Hamburg, Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung)
Zum Thema:
Über Kriege und bewaffnete Konflikte im Irak, in Afghanistan oder in Israel-Palästina hören und lesen wir beinahe täglich, während jene in Kaschmir, Pakistan, den Philippinen, im Kaukasus, in Algerien, Westsahara, im Kongo oder in Lateinamerika kaum in den aktuellen Schlagzeilen der Auslandsberichterstattung vorkommen. Die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) zählte im Jahr 2009 26 Kriege und 8 bewaffnete Konflikte, während das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) aktuell 7 Kriege und 24 ernste Konflikte errechnet. Wie definiert sich nun „Krieg“? Warum werden manche Kriege von Politik, Medien oder auch der Zivilgesellschaft „vergessen“ oder verdrängt? Wer gewinnt, wer verliert dabei?
Kriege unter Duldung oder im Interesse wichtiger globaler Player können rasch „vergessen“ werden, wenn etwa der „Westen“ am russischen Gas oder an der chinesischen Wirtschaftsentwicklung partizipieren will. Wenn es um das Ausblenden von Kriegen geht, stellt sich aber auch die Frage, ob es in Österreich oder Deutschland eine Loyalität mit US-amerikanischen Ansprüchen oder eine Unterordnung gegenüber den Wirtschafts-, Außenpolitik- und Militärinteressen westeuropäischer ehemaliger Kolonialstaaten gibt. Die Opfer sind der „Kollateralschaden“ einer Weltpolitik, in der die Kategorien „Macht“ und „Interesse“ über „menschliche Sicherheit“ und dem völkerrechtlich verankerten Gewaltverbot der Vereinten Nationen dominieren.
Aber nicht nur die in der Politik weit verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber den Kriegen, die im Schatten des „war against terror“ entstanden sind bzw. weitergingen, sondern auch die Medien tragen zur Diskussionsasymmetrie bei. „Krieg ist sexy“ erklären manche JournalistInnen, wenn sie kaum über Friedenspläne und Friedensprozesse berichten und dafür von friedensjournalistisch arbeitenden Medien kritisiert werden. Welcher Dynamik unterliegt die Debatte über „vergessene Kriege“ in den heimischen Redaktionsstuben? Auch in den Nichtregierungsorganisationen wird im eigenen Blätterwald aus unterschiedlichen Gründen oftmals nicht reflektiert, dass die Kritik an nur wenigen ausgewählten Kriegen und deren Feldherren sehr beliebt ist.
Eine wesentliche Ursache für den international wenig beachteten und seit Beginn der 1990er Jahre existenten Bürgerkrieg in Algerien liegt in der französischen Kolonialvergangenheit. An diesem Beispiel lassen sich geopolitische, ökonomische, mediale und ideologische Interessen festmachen, die diesen Krieg für Europa „vergessen“ machen und verdrängen. Aber auch Konfliktgebiete, in denen nach den Kriterien der Kriegsursachenforschung kein Krieg herrscht, dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Dazu zählen zweifelsohne die „Gewalträtsel Zentralamerikas“.
Bei einem Blick auf die jüngere Geschichte des Kongo – die EU hat dort seit 2003 mehrfach Truppen stationiert – können die Zusammenhänge von Krieg, Rohstoffinteressen und dem Leid der Bevölkerung dieses ökonomisch sehr reichen Landes aufgezeigt werden. Die Betroffenen finden sich nicht nur in den kongolesischen Bergwerken, sondern auch als Flüchtlinge vor den Toren Europas. Sie sind ein augenscheinliches Beispiel, dass die Folgen von Konflikten, mangelnden Lebensgrundlagen und ökonomischer Verteilungsungerechtigkeit nicht einfach „vergessen“ werden können. Um die daraus entstehenden Migrationsströme zu unterbinden, agiert die EU-Grenzschutzagentur FRONTEX im Mittelmeer und im Atlantik sogar unter Missachtung der Flüchtlings- und Menschenrechte.
Auf welche Politik müssen BürgerInnen und Nichtregierungsorganisationen drängen, um die „vergessenen Kriege“ an die Oberfläche der politischen Agenda zu bringen oder in Zukunft erst gar nicht entstehen zu lassen? Welche Instrumente des zivilen Krisenmanagements und der zivilen Konfliktprävention sind zur Bearbeitung wichtig? Sowohl Politik, als auch Wissenschaft und Praxis stehen vor großen Herausforderungen, wenn sie ihr Credo „Menschenrechte und Demokratie“ glaubhaft vertreten wollen.
Thomas Roithner
Anreise
Schlaining liegt 120 km von Wien und 100 km von Graz entfernt.
Busverbindungen Wien/Graz – Stadtschlaining: http://www.richard.at, Tel. +43 (0) 1 – 33 1000
Bahnverbindungen: http://www.oebb.at, Tel. +43 (0) 5 1717
Gemeinsame An- und Abreise
Es wird am Sonntag 4. Juli ein gemeinsamer Bus von Wien direkt nach Stadtschlaining und am Freitag 9. Juli von Stadtschlaining nach Wien organisiert. Der Fahrpreis beträgt € 20,– hin und retour und wird im Bus eingehoben. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Die Reisedaten werden erst nach der fixen Anmeldung bekanntgegeben.
Teilnahmekosten
Vormittagsvorträge, Plenardiskussionen inkl. Workshops: Euro 80,– für die ganze Woche oder Euro 25,– pro Tag
Preis für Studierende und Arbeitsplatzlose: Euro 40,– für die ganze Woche oder Euro 12,– pro Tag
Ermäßigungen: Bei Überweisung der Teilnahmegebühr bis zum 14. Juni verringern sich die Teilnahmekosten auf Euro 75,– für die ganze Woche bzw. Euro 22,– pro Tag und für Studierende auf Euro 35,– für die ganze Woche bzw. Euro 10,– pro Tag. Eine Anmeldung ist auch nach dem 14. Juni zu den normalen Teilnahmetarifen möglich.
Überweisungen: Konto des ÖSFK, Raiffeisen Oberwart, BLZ 33125, Konto Nr. 212.936
Auslandsüberweisungen: BIC RLBBAT2E125,IBAN AT52 3312 5000 0021 2936
Um organisatorisch disponieren zu können, bitten wir um schriftliche und rechtzeitige Anmeldung per e-mail oder online über www.aspr.ac.at/sak2010/anmeldung.htm
Während der Sommerakademie gibt es eine Sachbuchausstellung zu den Themenbereichen Friedenspolitik und nachhaltige Wirtschaft, die von Fritz Weber, ÖKO-TREFF in Lichtental, 1090 Wien, betreut wird.
Unterbringung
Hotel Burg Schlaining, Tel. +43 (0) 33 55 – 2600
Einzelzimmer mit Frühstück: Euro 41,–
Doppelzimmer mit Frühstück: Euro 31,– pro Person
http://www.konferenzhotel.at, e-Mail: schlaining@hotel-burg.co.at
Haus International: Buchung über das Hotel Burg Schlaining, Einzelzimmer mit Frühstück: Euro 32,–
Sonstige Unterbringungsmöglichkeiten
Gasthof Baier, Drumling, Tel. +43 (0) 3355 – 2480
Familie Glösl, Stadtschlaining, Tel. +43 (0) 664 – 4300 684
GIP Großpetersdorf, http://www.gip.co.at/, Tel. +43 (0) 3362 – 30 088
Für Auskünfte über weitere Unterkünfte und Transfermöglichkeiten wenden Sie sich bitte an den Tourismusverband Stadtschlaining, Tel. +43 (0) 3355 – 2201 – 30
Kostenlose Unterbringung
Eine kostenlose Nächtigung mit mitgebrachtem Schlafsack ist im Turnsaal der Volksschule Schlaining oder mit dem eigenen Zelt möglich. Waschmöglichkeiten sind ebenfalls kostenlos nutzbar.
Auskünfte, Anfragen und Anmeldung:
Thomas Roithner am ÖSFK in Wien
Tel. +43 (0) 1 – 79 69 959
Fax +43 (0) 1 – 79 65 711
e-mail: roithner@aspr.ac.at
http://www.aspr.ac.at/sak.htm
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