Tödliche israelische Schüsse auf Friedensaktivisten
Pressemitteilung, 31.5.10 – „Ein kriegsähnlicher Angriff gegen Schiffe mit Hilfslieferungen und tödliche Schüsse auf Friedensaktivisten und Aktivisten humanitärer Hilfe.“
Uri Avnery (dt. Ellen Rohlfs)
„In dieser Nacht wurde mitten auf dem Meer ein Verbrechen begangen – auf Befehl der Regierung Israels und dem IDF-Kommando.
Ein kriegsähnlicher Angriff gegen Schiffe mit Hilfslieferungen und tödliche Schüsse auf Friedensaktivisten und Aktivisten humanitärer Hilfe.“
Es sei eine wahnsinnige Sache, die sich nur eine Regierung leisten könne, die alle roten Linien überschritten hat, so Avnery.
Nur eine wahnsinnige Regierung, die alle Beherrschung verloren habe und jede Verbindung zur Realität könne so etwas tun:
Schiffe, die humanitäre Hilfe und Friedensaktivisten aus aller Welt mit sich bringt, als Feinde anzusehen und massive militärische Kräfte in internationale Gewässer zu schicken, sie anzugreifen, zu zu beschießen und zu töten.
„Niemand in der Welt wird die Lügen und Entschuldigungen glauben, mit denen die Regierungs- und Armeesprecher daherkommen“, sagte der frühere Knessetabgeordnete Uri Avnery von der Gush Shalombewegung.
Gush Shalom Aktivisten werden zusammen mit Aktivisten anderer Organisationen ab 11 Uhr von Tel Aviv abfahren, um vor der vorbereiteten Hafteinrichtung ( in Ashdod), wo die internationalen Friedensaktivisten hingebracht werden, zu protestieren.
Greta Berlin, die Sprecherin der Flotillen-Organisatoren, die in Cypern ihren Sitz hat, sagte zu Gush Shalom-Aktivisten, dass das israelische Kommando mit Helikoptern auf den Booten gelandet sei und sofort das Feuer eröffnet hätten.
Dies sei ein Tag der Schande für den Staat Israel, ein Tag großer Besorgnis, an dem wir entdecken, dass unsere Zukunft einer Bande von schießwütigen verantwortungslosen Leuten anvertraut war, so Avnery . Dieser Tag sei
- „ein Tag der grenzenlose Schande und des Wahnsinns und der Dummheit“, es sei der Tag,
- an dem die israelische Regierung den Namen des Landes in aller Welt verunglimpft habe, indem es „überzeugende Beweise seiner Aggressivität und Brutalität zu Israels schon schlechtem internationalen Image hinzufügte und damit die wenigen verbliebenen Freunde entmutige und distanziere.
Tatsächlich habe weit vor der Küste des Gazastreifens eine Provokation stattgefunden. Die Provokateure seien aber nicht die Friedensaktivisten, die von den Palästinensern eingeladen worden waren und die die Küste Gazas erreichen wollten. „Die Provokation wurde vom Marinekommando auf Bitte der israelischen Regierung ausgeführt: den Weg für die Boote mit den Hilfslieferungen zu blockieren und tödliche Gewalt anzuwenden.“
Es sei Zeit, die Belagerung des Gazastreifen zu beenden, der den Bewohnern nur schweres Leid zufüge. Heute habe die israelische Regierung mit eigenen Händen die Maske von ihrem Gesicht genommen und damit klar gemacht, dass Israel sich noch nicht vom Gazastreifen „getrennt“ habe.
Wirkliche Trennung von einem Gebiet könne nicht bedeuten, dass weiter der Zugang zu ihm blockiert werde „oder Soldaten geschickt werden, um auf die zu schießen, sie zu töten und zu verletzen, die versuchen, dorthin zu gelangen.“
Der Staat Israel versprach in den Oslo-Abkommen vor 17 Jahren,
- die Errichtung eines tiefen Seehafens in Gaza zu ermöglichen, durch den die Palästinenser frei im- und exportieren und ihre Wirtschaft entwickeln können. Es werde nun Zeit, diese Verpflichtung zu realisieren und den Hafen von Gaza zu öffnen. Erst wenn der Gazahafen für freie und ungestörte Bewegung offen sein werde – genau wie der Hafen von Haifa und Ashdod, werde sich Israel vom Gazastreifen getrennt haben. Bis dahin werde die Welt weiterhin – zurecht – den Gazastreifen unter israelischer Besatzung sehen und der Staat Israel verantwortlich für das Schicksal der dort lebenden Menschen sein.
Infos:
Uri Avnery 0505-306449
http://www.avnery-news.co.il/
http://www.uri-avnery.de/
Adam Keller, Gush Shalom spokesman 03-5565804 or 054-2340749
Coalition Against the Siege Yacov – 050-5733276, 09-7670801, Sebastian
-050-6846056
Greta Berlin spokeswoman for flotilla organizers
35799187275
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