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Mobbing unter Kindern in der Schule

Erstellt am 23.02.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4333 mal gelesen und am 25.02.2010 zuletzt geändert.

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Schule ist für manche Kinder auch ohne schlechte Noten grausam:
Sie sind das Opfer von Mobbing. Bei Kindern wird dieses Verhalten auch Bullying genannt.
Psychologen von der Universität München haben jetzt untersucht, was dahintersteckt.


Mobbing in der Grundschule

Verbale Attacken, Demütigungen, soziale Ausgrenzung und körperliche Angriffe auf dem Schulhof:

Auf den ersten Blick sei Bullying die grobe und simple Kindervariante von Mobbing. Doch kleine Tyrannen und Tyranninnen, die ihre Mitschüler drangsalieren, handeln in einem komplexen sozialen Beziehungsgeflecht. Die Psychologin Mechthild Schäfer und ihre Mitarbeiterinnen haben deshalb das Verhalten der Kinder an einer Münchner Grundschule unter die Lupe genommen.

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zum Thema: Kurse für mehr Selbstbewusstsein – Power gegen Bullies Kurse für mehr Selbstbewusstsein :  Power gegen Bullies

„Bullies“ sind Kinder, die andere tyrannisieren. Weil es die schon in der Grundschule gibt, florieren Selbstbehauptungskurse für Kinder. Reporterin Ute Rauscher hat einen besucht. [AudioradioWelt] zum Thema: Kurse für mehr Selbstbewusstsein – Power gegen Bullies

Bullies und Bullying

1 Rollen verfestigen sich

Laut ihrer Studien zeigen die meisten Kinder typisches Verhalten für Bullying. Sie erfüllen eine der zugehörenden Rollen wie Täter, Verteidiger oder Opfer. Opfer und Verteidiger bleiben ihrer Rolle meist verhaftet, wenn sie älter werden. Täter sind dagegen weniger festgelegt, zumindest in den ersten beiden Jahrgangsstufen. Ab der dritten Klasse gilt jedoch meist: Einmal Täter, immer Täter. Zu dieser Zeit – also etwa ab dem achten Lebensjahr – verändert sich auch die Qualität und die Dynamik von Bullying. Physische Gewalt wird eher durch psychologische Formen der Aggression ersetzt.

2 Täter braucht Komplizen

Die Mobbing-Täter, die sogenannten Bullies, haben oft Erfolg mit ihren Schikanen. Sie attackieren Mitschüler, die eine leichte Angriffsfläche bieten, und drängen sie aus dem Klassenverband. Aus Angst, selbst das nächste Opfer zu werden, stellen sich viele Schüler auf die Seite des Täters oder schweigen. Doch nur dort, wo das Verhalten des Täters auf diese Weise toleriert oder sogar als gerechtfertigt akzeptiert wird, kann sich das Bullying etablieren.

Schutz ist notwendig

Mobbing unter Schülern ist ein gesellschaftlich und bildungspolitisch hochrelevantes Thema, weil es für die psychische Gesundheit und die persönliche wie auch schulische Entwicklung der Betroffenen schwere Folgen haben kann. „Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche davor zu schützen“, betont Mechthild Schäfer. „Sie sollen sich nicht an ein Klima gewöhnen, in dem aggressives Verhalten gegen andere als akzeptable Form des Dominanzerwerbs im sozialen Miteinander toleriert wird.“

Lebenslange Opfer sind die Ausnahme

Die Studie kam allerdings auch zu dem Ergebnis: Bullying-Opfer werden nicht automatisch den Rest ihres Lebens herumgeschubst. „Insgesamt lässt sich sagen, dass Opfer in der Grundschule zu sein kein Risikofaktor ist, der eine Opferrolle in der weiterführenden Schule wahrscheinlicher macht“, berichtet Schäfer. „Wir haben nur sehr wenige stabile Opfer gefunden.“

 

Posted in Friedenspädagogik, Gewaltprävention

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