friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

Österreichs Ethikbankförderverein online

Erstellt am 23.11.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 23.11.2009 zuletzt geändert.

http://www.ethikbank.or.at/bilder/ethikbank-logo.pngDie letzte Bankenkrise, der Film „Lets Make Money“,  der die ethischen Haltungen der Betreiber und Verursacher dieses krisenträchtigen Systems zeigt, gaben den Ausschlag zur Gründung einer neuen Organisation für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Seit 21.11.09 ist die Website des Vereins online und bald bei Google zu finden.

Der Ethikbank Förderverein

Er stellt sich die Initiierung einer österreichischen Ethikbank zur Aufgabe. Denn eine Ethikbank würde es den Menschen in Österreich erstmals ermöglichen, ihr Geld auf friedenspolitisch, sozial und ökologisch vertretbare Weise anzulegen bzw. verwalten zu lassen.

Es gibt zwar bisher einige Möglichkeiten in nach ethischen Kriterien ausgewählte Veranlagungen zu investieren. Aber die meisten etablierten österreichischen Banken stehen nach Skandalen und Bankenkrise alles andere als vertrauenswürdig da. Die Bankbranche gilt heute als ein Sammelbecken für Gier, Glückrittertum, Korruption und fragwürdige wenn auch formal legale Geschäftspraktiken.

Der Ethikbank Förderverein

  1. fördert in dieser Situation  das öffentliche Bewusstsein für Finanzkreisläufe, Ethik, Ökologie, Verteilungsgerechtigkeit und soziale Belange.
  2. Fördert die Gründung und Ansiedelung von nach strengen ethischen Maßstäben agierenden FinanzdienstleiterInnen in Österreich.
  3. Menschen von der kleinen Sparerin bis zum österreichischen Milliardär sollen Girokonten, Sparbücher und Investments bei einer vertrauenswürdigen Bank nutzen können.
  4. Oberstes Ziel der Bank ist die Finanzierung ethischen handelns Gewinne sollen so weit wie möglich einbehalten werden und ausschließlich für ethisch vertretbare Kredite und Investments zur Verfügung stehen.

Der Ethikbank Förderverein wurde am 2. Oktober 2009 gegründet. Das war der 140. Geburtstag Ghandis und der Start des World Peace March 2009/2010.

Eine Bank für universell befriedigenden Lebensstil, kulturellen und strukturellen positiven Frieden

In Europa blühten die ersten europaweit tätigen Banken im 13. Jahrhundert auf. Florenz stieg zu einer Handelsmacht auf. Das dortige Bankgeschäft begann ganz besonders zu florieren. Als ursprüngliche Warengroßhändler, Kommissionäre oder Spediteure tätige Menschen boten als die ersten Bankiers für Warengeschäfte Kredite und Wechseldienste an. Zu den ersten und damals bedeutendsten Bankiersfamilien zählten die Bardi, die Peruzzi und die Acciaiuoli aus Florenz. Sie unterhielten Anfang des 14. Jahrhunderts Filialen in praktisch sämtlichen wichtigsten Städten Europas und hielten de facto das Monopol der päpstlichen Finanzen. Bald begannen sie auch Kriege zu finanzieren.

Die erste Bankenkrise 1345 aufgrund Zahlungsweigerung eines Kriegsherrn

Als der Englische König Eduard III. sich 1345 weigerte, seine durch den Hundertjährigen Krieg angehäuften Schulden zurückzuzahlen, gerieten sie in enorme Schwierigkeiten und verloren schließlich ihren Einfluss.

Nach dem Bankrott der damaligen wichtigsten Bankhäuser baute Vieri di Cambio de‘ Medici zwischen 1348 und 1392 ein weit verzweigtes Bankhaus mit mehreren Filialen in den wichtigsten europäischen Städten auf. Giovanni di Bicci de’ Medici verlegte 1397 seine Aktivitäten nach Florenz und gründete die Banco Medici. Diese bildete die Grundlage des Aufstiegs der Medici zu einer der mächtigsten Familien der damaligen Zeit in Europa. In Kombination mit einer gezielten Heiratspolitik mit anderen Reichen und Mächtigen die damals vor allem unter dem Adel zu finden waren expandierte das Familienimperium bis die  kinderlose letzte vermögende Medici ihr Erbe an den Mann von Kaiserin Maria Theresia von Österreich und an die Stadt Florenz übertrug. Die Habsburger haben ihr Vermögen und ihr Ansehen im I. Weltkrieg endgültig verspielt. Viele ZeichnerInnen von Kriegsanleihen für diesen Krieg bekamen die verdient Rechnung für ihren kurzsichtigen Umgang mit Geld schmerzlich zu spüren.

Krieg und ökologische Zerstörung in großem Maßstab wären heute – auch in Österreich – ohne Banken, die dies finanzieren unmöglich. Banken wie die Hypo Alpe Adria Bank und andere österreichische Banken stehen unter massivem Verdacht seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in großem Maßstab immer wieder an der Finanzierung von Rüstung, Kriegen und Dienstleistungen für Kriegsgewinnler und andere Kriminelle mitzuwirken.

Bekannt sind etwa

  1. die umstrittenen Rüstungsgeschäfte  mit Gewalt-Regimen in der Dritten Welt,
  2. die Finanzierung und Abwicklung von illegalen Rüstungsexporten in den Iran und Irak (GHN 45 etc.) und
  3. zuletzt die Finanzierung des Krieges in Jugoslawien

Auch die

  1. Russische Mafia,
  2. Drogendealer und
  3. andere gut organisierte Verbrecher

schätzten bisher bekanntlich den Wiener Finanzplatz und seine Diskretion. Polizei, Justiz und Politik sind hier wesentlich weniger erfolgreich als bei der Bekämpfung kleiner Krimineller und VerwaltungsübertreterInnen.

Rechtlich unanfechtbar aber moralisch äußerst zweifelhaft sind die Dienstleistungsangebote österreichischer Banken im Zusammenhang mit Finanzspekualtion über Steueroasen. Sie belaufen sich heute weltweit auf rund

11 Trillionen Dollar

Das sind rund 10 x mehr als die durchaus übbigen weltweiten Militärausgaben zur Zeit jährlich ausmachen. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Praktiken sind wahrscheinlich noch verheerender als die meist eher illegalen aber systemnotwendigen Aktivitäten österreichischer Banken im Zusammenhang mit Serviceleistungen für direkt-personale Gewalttäter. Die fleißigen ehrlichen Österreicher und EU-BürgerInnen und MigranntInnen wissen nicht mehr so recht wie ihnen und ihren Steuergeldern geschieht. Wenn auf der anderen Seite keine Geld für soziales und Bildung da sein soll.

Vertrauenkrise im österreichischen Bankensystem

Wer an einer österreichischen Bank ein Konto hat oder Geld anlegt, weiß im Allgemeinen nicht, was mit seinem Geld oder seinen Kreditzinsen passiert. Ohne es zu wissen, fördern dadurch viele von uns fragwürdige und hochspekulative Investitionen auf Kosten anderer Menschen oder der Umwelt. Für viele sieht es so aus, das sie nur zwischen Regen oder Traufe, Teufel oder Beezlebub wählen können. Das soll sich nun ändern. Dies erfordert zivilgesellschaftliche Organisation.

Ethikbank Förderverein zur aktiven Non-Kolaboration mit diskreditierten Banken

Der Ethikbank Förderverein stellt sich daher die Initiierung einer österreichischen Ethikbank zur Aufgabe. Die Ethikbank wird den Menschen ermöglichen, ihr Geld auf ethisch und ökologisch vertretbare Weise anzulegen bzw. verwalten zu lassen.

Der Ethikbank Förderverein fördert weiters

  1. das öffentliche Bewusstsein für Finanzkreisläufe,
  2. Ethik, Ökologie, Verteilungsgerechtigkeit und
  3. soziale Belange.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/80/2_euro_Austria.png

Der Ethikbank Förderverein wurde am 2. Oktober 2009, dem 140. Geburtstag Ghandis und Start des World Peace March 2009, gegründet. Als Vorstand fungieren bis zur Wahl eines Vorstands aus dem Steuer-Gremium die beiden GründerInnen, Dipl. Ing.in Dorothea Erharter und ich Mag. Andreas H. Landl. Nach der Gründung von friedensnews.at – im Geiste Mahatma Gandhis und Alfred H. Frieds – will ich als militant-rationaler Pazifist nun bessere Gelddienste in Österreich auf den Weg bringen.

Link zur neuen Website des Fördervereins

www.ethikbank.or.at

 

Posted in Conversion, Ethik, Friedensarbeit, Friedensbewegung, Friedensexport, Friedensorganisation, Friedenspolitik, Friedensstifter, Friedensstifterin, Gewaltprävention, Global, Kriminalität, Österreich, Peacebuilding, Rüstungsexport, Tipp, Umwelt, Unfrieden, Waffenhandel, Wien, Wirtschaft, Zivilcourage

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.