Massenmord im burgenländischen Rechnitz
1945 wurden rund 200 jüdische Zwangsarbeiter ermordet – Im Rahmen eines Podiumsgespräches Pro und Contra – Aktuelle Sachbücher im Gespräch – wird dies erörtert:
am Montag, 28. September 2009, 19 Uhr
Hauptbücherei am Gürtel
Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Ein Text den Elfriede Jelinek für diese Buch verfasste wird gelesen
Podiumsgespräch
Walter Manoschek (Politologe, Herausgeber)
Elke Rajal (Politologin)
Gunnar Mertz (Politologe)
Lesung
Karsten Rühl liest aus Elfriede Jelineks eigens für dieses Buch verfassten Text Im Zweifelsfall.
Zum Buch
Wenige Tage vor dem Einmarsch der Roten Armee wurden im burgenländischen Rechnitz etwa 200 jüdische Zwangsarbeiter ermordet und verscharrt. Der Politikwissenschafter Manoschek wagt erstmals die wissenschaftliche Aufarbeitung eines Verbrechens, das bis heute
- totgeschwiegen,
- geleugnet oder
- als Einzelfall abgetan wurde, in Wahrheit aber den Auftakt zu einer Serie von Massenverbrechen an Zwangsarbeitern bildet.
In diesem brisanten Buch geht es nicht nur um die historische Rekonstruktion dessen, was sich in der Nacht des 24. März 1945 in Rechnitz zugetragen hat. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die lückenlose Analyse dessen, wie die österreichische Gesellschaft mit diesem Massaker in den letzten sechs Jahrzehnten umgegangen ist, was unternommen wurde, um das Massengrab zu finden und die Namen der Ermordeten zu eruieren. Jedoch:
- Zu viele Einheimische waren involviert,
- zu viele wussten und wissen davon, als dass eine offene Auseinandersetzung um diesen Massenmord bis heute stattgefunden hätte.
Walter Manoschek, Politikwissenschafter am Inst. für Staatswissenschaft der Universität Wien.
- Mitgestalter der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944“ des Hamburger Instituts für Sozialforschung.
- Forschungsschwerpunkte: Nationalsozialismus, Holocaust und Vergangenheitspolitik.
Weitere Buchinfo: http://www.braumueller.at/9783700317142, www.braumueller.at/news277