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Antisemitische Rufe von LASK Linz Fans im Wiener Horr-Stadion

Erstellt am 12.03.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1962 mal gelesen und am 08.03.2012 zuletzt geändert.

FairPlay-vidc, Wien, 11. März 2009 – Beim Meisterschaftsspiel zwischen Austria Wien und LASK Linz kam es am vergangenen Samstag (7. März 2009) im LASK Sektor zu antisemitischen und rechtsextremen Bekundungen. Eine kleine, aber lautstarke Gruppe soll im Franz-Horr-Stadion

  1. „Juden-Wien, Juden-Wien“ und
  2. „Linz ist total rechtsradikal“ Rufe skandiert haben.

Der LASK-Fanbeauftragte Wolfgang Fröschl bestätigte gegenüber dem Internet-Portal sportnet.at die Vorfälle. Laut Berichten im Fanforum „Austria Soccer Board“ versuchten einige couragierte LASK Fans die rechten Rufer zu stoppen. Bereits bei früheren Gelegenheiten wurde der FK Austria Wien von LASK Anhängern als „Judenverein“ beschimpft. So präsentierten LASK Fans im Juli 2007 im Horr-Stadion ein Transparent mit der Aufschrift „Schalom“. Das Hochhalten des Transparents wurde von „Ihr seid nur ein Judenverein“ Gesängen begleitet. Die Bundesliga-Disziplinarkommission konnte damals keinen Antisemitismus erkennen.

Sportnet.at berichtet auch von angeblichen rassistischen Affenlauten gegen die schwarzen Salzburg- Spieler

  1. Eddie Gustafsson,
  2. Ibrahim Sekagya und
  3. Louis Mahop

beim letzten Heimspiel des LASK am 1. März.
Die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel wird dem Verein LASK Linz eine verstärkte Zusammenarbeit anbieten, um im Bereich der Prävention von Rassismus und Rechtsextremismus aktiv zu werden.

Bundesliga soll Vorfall untersuchen

FairPlay forderte überdies

  1. die Österreichische Bundesliga auf, den aktuellen Vorfall zu untersuchen und
  2. entsprechende disziplinäre Maßnahmen zu ergreifen.

Der neue § 17a der ÖFB-Vorschriften aus dem Jahr 2007 sieht bei Rassismus und anderen diskriminierenden Handlungen Disziplinarstrafen vor. Für Vereine, deren Anhänger gegen diese Bestimmung verstoßen, kann dies eine Geldstrafe und die Austragung des nächsten offiziellen Spiels unter Ausschluss der Öffentlichkeit bedeuten.
Die neueste Ausgabe des Fußballmagazins ballesterer widmet sich dem jüdischen Fußball und dem Thema Antisemitismus. Zur Sprache kommt dabei auch der Vorfall mit den drei Mitgliedern des LASK-Fanklubs Commando Urfahr, die im Museum des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg vor Ausstellungstafeln mit Hitlergruß posierten und dies im Internet veröffentlichten.

Der Infoladen Wels vermutet Querverbindungen zum rechtsextremen Bund freier Jugend (BFJ), die den Fußballplatz als Bühne und zur Rekrutierung von Mitgliedern nutzen wollen.

 

Posted in Friedensarbeit, Friedenspädagogik, Gewaltprävention, Österreich, Wien, Zivilcourage

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