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Prinzip Menschlichkeit

Erstellt am 28.02.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 29.06.2009 zuletzt geändert.

http://www.buchbote.de/Bilder/small/978/345/363/0031.JPGJoachim Bauer

„Prinzip Menschlichkeit“

Warum wir von Natur aus kooperieren

Kampf oder Kooperation?

 So startet der Klappentext zur vorliegen aktalisierten Taschenbuchausgabe 9/2008

Kooperation statt Kampf? Kampf und Kooperation?

„Konkurrenz“, „Kampf und Auslese der Tüchtigen“ sind der Motor der Evolution? So verkünden Ideologen aller Lager häufig und verkürzt „die Erkenntnisse von Charles Darwin“. Sie begründen und reproduzieren damit Dogmen, die sich hartnäckig als Kulturelle Gewalt in den Köpfen halten.

Bauer stellt in seinem Buch Darwins Lehre wieder vom Kopf auf die Füße: Nicht Kampf, sondern Kooperation ist die zentrale Wurzel aller menschlichen Motivation. Der Mensch sei von Natur aus auf Zuwendung und gelingende Beziehungen gepolt.

Kooperation gedeiht aber nicht von alleine, sondern will gefördert werden. Bauer zeigt,

  1. dass Menschen ihre kooperativen Anlagen bewusst in Berufs- und Privatleben einsetzen und kultivieren sollen.
  2. Dadurch kommt auch die Gesellschaft voran, statt sie in den letzten Jahren in vielen Dimensionen zurückzutreiben.

Was macht den Menschen zum Menschen?

Das Buch informiert über das wichtigste Erfolgsgeheimnis der Evolution und seinen Einfluss auf unser Leben.

Erkenntnisse der Neurobiologie für die Gesellschaft

In der internationalen neurobiologischen Forschung ist zunehmend vom »social brain« die Rede.

Die Erkenntnis:

  1. Wir sind nicht primär auf Egoismus und Konkurrenz eingestellt, sondern auf Kooperation und Resonanz.
  2. Das Gehirn belohnt gelungenes Miteinander durch Ausschüttung von Botenstoffen, die gute Gefühle und Gesundheit erzeugen.

Kern aller Motivation sind

  1. zwischenmenschliche Zuwendung, 
  2. Wertschätzung und
  3. erst recht Liebe zu finden und zu geben.

Was bestimmt unseren Alltag?

Er wird meist direkt oder indirekt dadurch bestimmt, dass wir

  1. sozialen Kontakt gewinnen oder
  2. erhalten wollen.

Bei dauerhaft gestörten Beziehungen oder dem Verlust von Bindungen, wie Trennungen von Eltern oder bei Migration oder gar Flucht, kann es zu einem „Absturz“ der Motivationssysteme kommen. Dann – und erst dann – setzen Aggressionen ein.

Joachim Bauer beschreibt nicht nur, wie das „social brain“ funktioniert, sondern führt dem Leser auch vor Augen, welche Konsequenzen diese Erkenntnisse für das menschliche Leben haben:

  1. von der Erziehung
  2. über die berufliche Kommunikation
  3. bis hin zur Frage von Krieg und Frieden.

Bauers Buch ist

  1. wichtig und lesenswert
  2. es dabei hilft, Denkfallen zu vermeiden und biologische Zusammenhänge besser zu verstehen.
  3. die Lektüre macht Mut zu mehr Menschlichkeit.

Joachim Bauer

Bauer ist Medizinprofessor und Psychotherapeut. Er ist sowohl für innere Medizin als auch für Psychiatrie habilitiert. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er 1996 den renommierten Organon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie. Derzeit ist er an der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Universitätsklinikum in Freiburg tätig.

Neben zahlreichen Fachartikeln veröffentlichte er 2002

  1. „Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern“ und
  2. 2005 bei Hoffmann und Campe sein überaus erfolgreiches Buch „Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone“.
 

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