Welttag der Migranten – 18. Dezember 2008
UNIS/SGSM/093 – 17. Dezember 2008
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon:
“Die Behandlung von Migranten, ob Legale oder Illegale, muss stets internationalen Regeln entsprechen”
WIEN, 18. Dezember (UNO-Informationsdienst) – Die weltweit mehr als 200
Millionen Migranten sind von der Finanzkrise, die die Weltwirtschaft
erschüttert, besonders betroffen. Die Krise der Märkte setzt sie einem noch
höheren Risiko
- der Armut, Stigmatisierung,
- Diskriminierung und Ausbeutung
aus.
Berichte von Entlassungen und geringerer Auslandsüberweisungen
markieren dabei nur den Beginn des sich ankündigenden menschlichen Leids, das durch meist nicht von MigrantInnen verursachten Krisen ausgelöst wurden.
Zudem wird die Migrationspolitik immer restriktiver. Wir beobachten
immer noch, wie Migranten kriminalisiert und vor allem unter der
Perspektive der Sicherheit betrachtet werden. In vielen Teilen der Welt
zeichnet sich die zunehmende Praxis ab, sie in obligatorische oder
verlängerte Haft zu nehmen – obwohl diese Maßnahmen nach geltenden
Bestimmungen des Menschenrechts die Ausnahme, nicht aber die Regel sein
dürfen.
Um Migranten vor Ausbeutung zu schützen und ihnen die Möglichkeit zu
geben, sich an der Entwicklung ihrer Heimat- und Aufnahmeländer zu
beteiligen, müssen wir sie als Menschen anerkennen, deren Rechte wie die
eines jeden anderen geschützt werden müssen. Der beste Weg dorthin ist, die
grundlegende Rolle der internationalen Menschenrechte als Leitbild für
nationale und internationale Politik wieder zu betonen.
In diesem Jahr begehen wir den Internationalen Tag der Migranten zum
sechzigjährigen Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mit
ihrer zukunftsweisenden Verpflichtung zu Würde und Gerechtigkeit gegenüber
jedem, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Wir können der Erklärung nur dann
nachdrückliche Bedeutung verleihen, wenn wir einsehen, dass unabhängig vom
Einwandererstatus grundlegende Menschenrechte nicht verhandelbar sind und
die Behandlung von Migranten, ob Legale oder Illegale, stets
internationalen Regeln entsprechen muss.
Ich fordere alle Mitgliedstaaten dazu auf, Vertragspartei des
Internationalen Übereinkommens zum Schutz der Rechte aller
Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen, die das umfangreichste
Regelwerk zu diesem Problem darstellt, zu werden.
Menschen werden auch weiterhin von einem zum nächsten Ort ziehen, um
dort zu leben und zu arbeiten. Nur indem wir ihren Schutz sichern, können
wir dem Bewusstsein der Allgemeinen Erklärung gerecht werden, dass „die
Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen
Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von
Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet”.
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Links zur Pressemitteilung auf der UNIS Website:
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