USA-Iran: ‚Der Showdown‘ im Weltjournal
Die Ankündigung des Weltjournals fragt:
- „Werden die USA es zulassen, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangt?“
- „Ist der Iran das nächste Ziel einer amerikanischen Invasion?“
- „Will Präsident Bush in die Geschichte eingehen als der Präsident, der die nukleare Bewaffnung des Iran zugelassen hat oder als der, der sie verhindert hat? „
- „Die Anzeichen mehren sich, dass die Regierung Bush ernsthaft eine Militäraktion gegen die iranischen Nuklearanlagen erwägt, bevor ihre Amtszeit zu Ende geht.“
Befremdet vom Ankündigungstext frage ich mich – geht das Weltjournal absichtlich oder gar vorsätzlich der Kriegs-PR des Pentagon auf den Leim?
Johan Galtung hat immer wieder betont, dass ein Kriterium für Konflikte eskalierenden Journalismus eine Sprache im Sinne der Sportberichterstattung oder gar eines Westernduells sei. ‚Showndown‘ lässt tiefe Einblicke in die Tiefenkultur des Journals zu.
Nachdem das Pentagon – wie friedensnews berichtete – rund 200 Millionen Dollar für die mediale PR für einen Krieg gegen den Iran zur Verfügung hat ist für Journalisten höchste Vorsicht geboten. Die Qualitäts-Journaille in Österreich hat nach dem 11.9.2001 und im Vorfeld der Irak-Invasion durch die US-Koalition mehr als eine Ente produziert. Teilweise war Österreichs Medienlandschaft mit verrückten Gesinnungstätern so bevölkert, dass Karl Kraus wie ein Ventilator im Grab rotierte. Kommentare und Berichte in Presse und Standard ließen mir die Haare zu berge stehen. Die Krone überraschte mit subversiven Artikeln die vor allem Fakten meldeten. Der ORF schwieg meist beredt, da niemand ins Anti-US-Fettnäpfchen treten wollte. Der schwarz-blaue Umbau der Medienorgel war im vollen Gange.
Das Weltjournal war etwas besser als der Schnitt. Nun scheint das Weltjournal auf der Gratwanderung zwischen Pop und Qualität ausgerutscht. Friedensjournalismus versucht das Journal meines Wissens ja ohnehin nicht. Im ORF gelten Pazifisten ja als naive weltfremde Träumer. Wer cool ist für saubere humanitäre Interventionen. Genauer hinschauen was bei diesen rauskommt, ist weniger gefragt.
In einer aufschlussreichen Dokumentation zeige der amerikanische Reporter und Regisseur Greg Barker „die Hintergründe des Kampfs zwischen Iran und USA um Macht und Einfluss im Nahen Osten“. Der Film sei die jüngste Produktion der für investigativen Journalismus bekannten Sendung
Posted in Friedensjournalismus