friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

WELTJOURNAL – Roma – Bolivien – EU schützt vor Todesstrafe …

Erstellt am 31.01.2006 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 19.10.2008 zuletzt geändert.

Sendung:                      Mittwoch,        01.02. 2006,    22.30 Uhr,         ORF2

Wiederholung:            Donnerstag,     02.02. 2006,      2.15  Uhr,        ORF2

Moderation:  Annette Scheiner

ITALIEN: Der Kreuzzug des Vatikan

„Die Kirche kann und darf nicht den politischen Kampf an sich reißen, um eine möglichst gerechte Gesellschaft zu verwirklichen.“ schreibt Papst Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika. Es scheint auch Ausnahmen von dieser Regel zu geben. In Italien hat die Kirche im Vorjahr mit einer massiven Medienkampagne das Referendum für künstliche Befruchtung zu Fall gebracht,  nun propagiert die Bischofskonferenz eine konservative Reform der liberale Abtreibungsgesetze und bekämpft Initiativen zur Legalisierung nichtehelicher hetero- und homosexueller Partnerschaften. Gegen diesen Kreuzzug formiert sich jetzt weltlicher Widerstand. Aber weder die Mitte-Rechts-Koalition von Silvio Berlusconi noch das linke Oppositionsbündnis wollen im Wahlkampf um Macht im Staat auf das Wohlwollen des Heiligen Stuhls verzichten. Eine Reportage von Andreas Pfeifer

POLEN: Die unheilige Allianz

Seit vier Monaten lenken die Kaczynski-Zwillinge die polnische Politik scharf nach rechts. Jaroslaw als Chef der Mehrheitspartei „Recht und Gerechtigkeit“, Lech als Staatspräsident. Gezielt versuchen sie, andere kon­servative Parteien zu spalten und zu übernehmen, um ihr Ziel einer radikalen Reform Polens zu verwirk­lichen. Das Programm ist in jeder Hinsicht rückwärts gewandt: starker Staat, mehr nationales Selbstbewusstsein und Misstrauen gegenüber der politischen und wirtschaft­lichen Integration durch die EU. Sie bedauern, dass die Mitgliedschaft in der EU sie daran hindert, die Todes­strafe wieder einzuführen. Als Bündnispartner steht ihnen der mächtige national-religiöse Medienapparat um Radio Maria zur Seite. So stark ist das Machkartell schon geworden, dass sich liberale Polen Sorgen um die Zukunft der Demokratie in Polen machen. Ein Bericht von Joana Radzyner

CHINA: Das Internet als Droge

Das Militärhospital in Peking kümmert sich um unge­wöhn­liche Patienten: Internetsüchtige. Immer mehr chinesische Jugendliche fliehen aus der Wirklichkeit in eine virtuelle Welt und verlieren die Kontrolle. Der Erfolgsdruck von Eltern und Lehrern und die fehlenden Geschwister – das sind nach Aussage der Experten Hauptursachen für die Internetsucht. Ein Drittel jener, die sich  stunden- und oft sogar tagelang in Chat-Rooms und Videospielen verlieren, wird gewalttätig und greift Eltern oder Klassenkameraden tätlich an. Die Internetsucht ist so weit verbreitet, dass Pekings Militär­­hospital ein eigenes Entzugsprogramm entwickelt hat. Der Weltjournal-Bericht zeigt die Einsamkeit der chinesischen Einzelkinder, ihre Beziehung zum Computer und den Versuch, sie wieder zurück ins reale Leben zu bringen.

BOLIVIEN: Der Bauer als Präsident

Zum Empfang beim spanischen König und zum Besuch des französischen Präsidenten ist er in einem gestreiften Alpaka-Pullover erschien: Boliviens ungewöhnlicher Präsident bekennt sich zu seinen einfachen Wurzeln. Als Indio will er demonstrieren, dass er die Rechte der Urbevölkerung in Bolivien stärken will. Die in den Hän­den ausländischer Konzerne liegende Rohstoff­för­derung will er wieder ins Staatseigentum bringen. Dass Evo Morales bei seiner Amtseinführung auch noch den kubanischen Revolutionshelden Che Guevara rühmte, stärkt nicht gerade das Vertrauen in den Hauptstädten der westlichen Welt, vor allem in Washington registriert man es mit Unbehagen. Wie links ist der neue Präsident wirklich, welche Pläne hat er für das ärmste Land Latein­­amerikas? Diesen Fragen geht das Weltjournal nach.

SPANIEN: Das gelobte Land der Roma

Der Flamenco – Rhythmus und Leidenschaft pur – gilt als spanischer National-Tanz. Mitgebracht haben ihn allerdings die Gitanos, die anders als die Zigeunervölker der Sinti und Roma vor Jahrhunderten ihren Weg von Indien über Nordafrika direkt nach Andalusien fanden. Viel­leicht mit ein Grund, warum diese Minderheit in Spanien eher akzeptiert wird als in anderen euro­päischen Ländern. Für viele ihrer Brüder aus Osteuropa ist Spanien das gelobte Land geworden. Es gibt zwar auch dort Diskriminierung, aber nach der Verfolgung unter Diktator Franco geht es jetzt mit der Eingliederung in die Gesell­schaft voran. Julieta Rudich hat die Gitanos in Andalusien besucht.

 

Posted in Friedensjournalismus