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Darwins Nigthmare

Erstellt am 20.01.2005 von Michael Striebel
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 20.08.2008 zuletzt geändert.

Darwin's Nightmare

Regie: Hubert Sauper
Kamera: Hubert Sauper
Schnitt: Denise Vindevogel
Ton: Cosmas Antoniadis

35mm – Farbe – 107 Minuten
DIV/deutsche und französische UT
Interview mit dem Regisseur

Irgendwann in den sechziger Jahren wurde eine fremde Fischart in den
Viktoria-See in Ostafrika ausgesetzt – es war ein ‚kleines
wissenschaftliches Experiment‘. Dieser Nil-Barsch, ein hungriges
Raubtier, hat es innerhalb von drei Jahrzehnten geschafft, fast den
gesamten Bestand der ehemals 400 Fischarten auszurotten. Mit dem
Effekt, dass es derzeit so einen Überfluss dieses fetten Fisches gibt,
dass seine Filets in die ganze Welt exportiert werden.
So landen
denn an den Ufern des grössten tropischen Sees der Welt jeden Abend
riesige Frachtflugzeuge, um am nächsten Morgen wieder in die
Industrieländer des Nordens zu starten, beladen mit hunderten Tonnen
frischer Fischfilets. In Richtung Süden jedoch ist eine andere Ladung
an Bord: Waffen. Für die unzählbaren Kriege im dunklen Herzen des
Kontinents.

Dieser florierende globale Handel von
Kriegsmaterial und Lebensmitteln hat an den Ufern des grössten
tropischen Sees der Welt eine seltsame Stimmung und Menschenmischung
erzeugt, welche die „Darsteller“ dieses Films repräsentieren:
einheimische Fischer, Agenten der Weltbank, heimatlose Strassenkinder,
afrikanische Minister, EU-Kommissare, tansanische Prostituierte,
russische Piloten…

«DARWIN’S NIGHTMARE könnte ich
in Sierra Leone erzählen, nur wäre der Fisch ein Diamant,
in Honduras eine Banane, und in Angola,
Nigeria oder Irak schwarzes Öl.»

Am Samstag startet die preisgekrönte Dokumentation in Österreich. An diesem Abend gibt im Wiener Gartenbaukino, nach der Vorstellung, die Möglichkeit mit dem Autor zu diskutieren.

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