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Der Weg des Friedens

Erstellt am 16.10.2004 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1945 mal gelesen und am 15.10.2011 zuletzt geändert.

In vielen Kulturen gibt es Wege der Krieger und in einigen sogar Wege der Kriegerinnen. Das mit dem Krieg ist heute aber so eine Sache, denn der Überlebenskampf selektiert zwar oft recht endgültig und rottet weniger geschickte KämperInnen und oft sogar ihre Sippen aus.
SiegerInnen haben leider das Faustrecht auf ihrer Seite. Sie sind fataler Weise erfahrungsgemäß oft recht attraktive SexualpartnerInnen
und wenn nicht, dann können sie die Fortpflanzung ihres Musters mehr oder weniger unverhohlen erzwingen, erkaufen oder erlügen. Kinder können mit und ohne Liebe in die Welt kommen. Natürlich bleibt dabei häufig ungeheuer viel auf der Strecke. Samurai Einstein, Freud oder Kant zu töten wäre wohl für die dümmste Nuss mit Waffe relativ leicht. Der Schaden für die Menschheit bei Vernichtung dieser Männer in jungen Jahren oder die Vergewaltigung und Traumatisierung einer Bertha Suttner oder anderer FriedensaktivistInnen lässt sich
erahnen. Heute im Zeitalter des installierten Overkills wird der Weg der Gewaltspirale bis zum äußersten (Clausewitz) zum selbstmörderischen Hasard für die Menschheit. Die Skrupellosigkeit der Prinzen, die Machiavelli als realistisches Erfolgsrezept für poltische Eliten darlegte, ist für die weitere Evolution der Menschheit eine äußerst attraktive artbedrohende Falle. Denn dieses Erfolgsrezept funktioniert – siehe Bush, Putin, … – und findet gefährlich viele AnhängerInnen und MitläuferInnen. Mächtige Männer und Frauen, die bedenkenlos über Leichen gehen und mit dem atomaren und anderen Feuern spielen, mit Jet und Ferrari verkehren sind ein echtes Novum, eine neue Qualität in der Evolution. Noch nie war es möglich, dass einige wenige Lebewesen alles bekannte Leben gefährden konnten. Die potentielle Gemeingefährlichkeit von Menschen wächst ständig und die gemeinsame Eindämmung dieser Gefahr macht zur Zeit deutliche Rückschritte.

Der Weg des Friedens mit friedlichen Mitteln hat zwar ebenfalls eine lange Tradition (Laotse, Jesus, Buddha) aber ‚Klöster‘ oder andere
wirksame Organisationen von Friedensaposteln bzw. radikalen PazifistInnen, die nicht nur den inneren Frieden, sondern auch den
sozialen Frieden suchen sind mit einigen Ausnahmen (Gandhi, LutherKing) bis heute kaum wirksame politische Kräfte. Die attraktive
Entwicklung des Weges des Friedens mit friedlichen Mitteln ist aber zur Steigerung der potentiellen Überlebenschancen der Menschheit aus meiner Sicht alternativenlos, denn früher oder später geht immer schief wasschief gehen kann. Natürlich bleibt für eine ökologische, gerechte und friedliche Menschheit auch noch ein Restrisiko aber der Weg des Friedens minimiert es im Rahmen des menschenmöglichen. Frieden muss dafür reizvoller werden.

 

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