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Karl Kraus – Diagnostiker des Untergangs

Erstellt am 08.02.2003 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 3768 mal gelesen und am 08.07.2010 zuletzt geändert.

So, 23.3.03 im ORF Radiokulturhaus 1040 Wien

Ignaz Kirchner, Madoka Inui und Igor Malinovsky

Karl Kraus ist eine in der Literaturgeschichte einzigartige Gestalt: Er diagnostizierte den Verfallsprozess der Donaumonarchie am Zustand ihrer Sprache und hat damit für alle Zeiten und Gesellschaften deren Parameter vorgegeben.

Ignaz Kirchner, einer der großen Charakterdarsteller des deutschsprachigen Theaters und eine der großen Persönlichkeiten des Wiener Burgtheaters, nähert sich dem Phänomen Karl Kraus.

Die Textauswahl

Gedichte, Passagen aus „Die Fackel“ und „Die letzten Tage der Menschheit“ – erstellte der Kulturjournalist Heinz Sichrovsky, der auch kommentierend durch das Programm führen wird.

Die erste Matinee des zweiteiligen Karl Kraus-Schwerpunkts stellt den Polemiker und Gesellschaftskritiker in den Mittelpunkt:

  • seine Hassliebe zu Österreich, seine Lebensthemen Sprache,
  • Literatur und Journalismus,
  • seine Kommentare zum Ersten Weltkrieg,
  • sein von aggressiver Verunsicherung gekennzeichnetes Verhältnis zu seiner jüdischen Herkunft und
  • seine verzweifelte, vom Schwinden der Kräfte gekennzeichnete Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

Kammermusik aus dem frühen 20. Jahrhundert krönt die Programme.

Zwei herausragende junge Musiker, die in Wien lebende japanische Pianistin Madoka Inui und der russische Geiger Igor Malinovsky, spielen Werke von Richard Strauss, Hanns Eisler, Alban Berg und Viktor Ullmann.

Teil 2 ist dem Theatermann und dem unbekannten, privaten Karl Kraus gewidmet und findet am 11.5. statt.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit News.

Genre L, 11:00 Uhr, Großer Sendesaal, Eintritt: EUR 17,-/20,-

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